Kommentare (5)
Eine Geschichte dazu noch von meinem Großvater *1898 !Garantiert "googlefrei" :)
In der Stube fürher oft zusammensitzend in und mit der Familiehatte er oft und viele Geschichten zu erzählen.
Ein Wanderer hatte in einer Almhütte übernachtet. Als es Mitternacht wurde,
ging die Türe auf und eine hässliche alte Frau kam herein. Es war ein wildaussehendes
Weibsbild – die Winterbrentlerin !
Sie ging her, stellte eine Rein auf den Herd und fing an mit Schmalz Krapfen
herauszubacken. Da sah sie den Wanderer im Winkel stehen und fragte:
Magst Du auch von Krapfen welche haben?
Ihm war das Grausen bis in den Hals gestiegen, aber da er sehr hungrig war
bejahte er die Frage. Die Winterbrentlerin bestand darauf dass er sie aber gleich
aufessen sollte, was er dann auch tat. Überrascht war er, denn sie schmeckten
aussergewöhnlich gut! Als das alte Weib kurz einmal wegschaute nahm er sich
noch einige zusätzliche und versteckte sie zur Wegzehrung in seinem Rucksack.
Er wanderte am Tage weiter und als er das Tal erreicht hatte war neuer Hunger
da und dachte „Gut, dass ich mir einige von den guten Krapfen mitnahm“ ! !
Er griff in seinen Rucksack und was fand er da vor? Teixl eini ! Pfuii – Es befanden
sich darin ganze Knödel aus – Spinnweben !
Da erkannte er, die gut schmeckenden Krapfen der Winterbrentlerin aus der Almhütte
waren das also !
Bilgelik570 10.10.2011
Vielleicht schon in Vergessenheit geraten,
und sicher nur in wenigen Teilen Kärnten bekannt, doch Brauchtum / Erzählungen pflegen meiner Vorfahren
warum nicht?
Interessant für Manche vielleicht.
Bilge
Bilgelik570 10.10.2011
Vgl. Eintrag "Prentler = Senner"
*»
Die Winterbrentlerin ist eine Spukgestalt auf den Almen im Gurktal, der Hadnerhöhe, um den Eisenhut und in der Flattnitz [...] Manche Leute behaupten, dass die Winterbrentlerin niemand anders als die Perchtl sei« in: Georg Graber: "Die Winterbrentlerin". In: "Sagen und Märchen aus Kärnten", Leykam, Graz 1935, S 198-205
*H.C. Artmann: „Die Winterbrentlerin pflegt ein Kind“, in: "Grammatik der Rosen", Ges. Prosa Bd. 2, Residenz-Verlag, Salzburg 1935, S 457 ff
http://tinyurl.com/5ustwn4 *
»Voll Sehnsucht und Angst stieg sie im Hochwinter durch Schneeverwehungen zur Keusche auf - und überraschte die Winterbrentlerin bei der Pflege und Fütterung des Kindes. Beschämt und stumm schlich sie bergab« (Matthias Mander: "Cilia, oder Der Irrgast." (Roman) Styria, Graz 1993, S 257)
* Etliche Geschichten um die Winterbrentlerin -
"Das Kind bei der Winterbrentlerin", "Die W. und die Krapfen", "Die W. und der Wildschütz" - finden sich in Wilhelm Kuehs: "Die Saligen. Sagen aus Kärnten", Bd. 1, Hermagoras, Klgft. 2006
* Erwähnung findet die Winterbrentlerin auch im Österr. Volkskundeatlas (Bd. 8, S. 43) von Burgstaller und Helbok als Gabenempfängerin wie die bösen bzw. guten Geister in Allerheiligen bzw. Ligist oder das "Holzwaberl" von Kleinlobming (Stmk)oder in Kärnten die "Saligen" um Spittal/Drau oder die Percht in Rennweg.
(Ktn.)
Koschutnig 10.10.2011
Auch von ihm, dem Winterbrentler, ist manchmal die Rede
als dem Gefährten der Winterbrentlerin,
siehe: »
Auf einer hohen Alm blieben einmal die Haltersleute mit dem Vieh bis Martini. Da kamen die Winterbrentlerin und der Winterbrentler, beide kohlschwarz, mit ihren Rindern daher« (Nr. 226 in Karl Haiding: "Österreichs Sagenschatz", F. Molden, Wien 1965, S. 257
http://tinyurl.com/64qysouViel mehr ist vom Winterbrentler nicht zu vermelden: Die Sennerin erschrak, meinte aber, da sie ja ohnehin am folgenden Tag 'abtreiben' würden (>"Almabtrieb") beherzt zur Winterbrentlerin: "Heut musst du halt bei mir liegen und der Winterbrentler beim Halter", womit die einverstanden waren. Am nächsten Morgen waren die unholden Gestalten verschwunden,
"in beiden Lagerstätten war noch ein Grübchen zu sehen, warm und nicht größer, als wenn dort eine Katze gelegen wäre" und die Almleute waren froh, so gut weggekommen zu sein. Der neuen Sennerin im nächsten Jahr, die unfreundlich keifte: "Jetzt sind wir noch heroben, da ist für euch kein PLatz!" ging's dann allerdings nicht mehr so gut.
Koschutnig 10.10.2011
Bewertungsgrundlage
1 Gut : Die Übersetzung stimmt soweit und die Schreibung geht in Ordnung.
20 % Entfernt bekannt : Das Wort habe ich schon mal gehört …………
Erhaltenswert !
Leisita-at-abwesend-de 11.10.2011