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Harpfe


[ harpfn ]

Heuschober, Heutrocknungsgerüst im südl. Ostalpenraum


Wortart: Substantiv
Gebrauch: Österr. Standarddeutsch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 07.02.2010
Region: Klagenfurt(Stadt) (Kärnten)
Bekanntheit: 43%  
Bewertungen: 3 4

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Kommentare (6)


Das Verbreitungsgebiet der Harpfe erstreckte sich früher von Kroatien über das westliche Slowenien, Teile der Steiermark, ganz Oberkärnten bis ins oberste Mölltal [...] bis nach Ost- und Südtirol. Aus der Gegend um Innichen und Sexten stammt auch die Bezeichnung "Harpfe" und diese ist seit dem 13. Jahrhundert als solche nachgewiesen.(WP) http://de.wikipedia.org/wiki/HarpfeBilder: http://commons.wikimedia.org/wiki/category:Kozolec?uselang=de
Koschutnig 07.02.2010


Im Wienerischen
bezeichnet dasselbe Wort bekanntlich ´Bett´.
Kann es sich dabei um ein und dieselbe Wortherkunft handeln?
JoDo 07.02.2010


Musikinstrument/Folterinstrument/Sieb/Heutrockner/Bett
Im 6. Jh. schreibt ein röm. Autor von der "harpa" als einem germanischen Musikinstrument, und Franzosen (harpe), Italiener, Spanier, Portugiesen entlehnen sie dann ( arpa).Auch bei den Angelsachsen blieb the harp das Instrument. Die alten Sachsen hingegen scheinen höchst unmusikalisch gewesen zu sein, denn im Altsächsischen wird die harpa zum Foltergerät! Bei den Holländern wird sie ein Sieb, bei Tirolern bleibt die mittelhochdeutsche Form erhalten (p>pf in der "2. Lautverschiebung" wie Appel>Apfel), und die parallelen Stangen des Heutrocknungsgestells assoziiert man mit den Saiten des Instruments. War es dann das Heu, das auch zur Schlafstellen-Bedeutung der Harpfn führte? Die Stäbe des orthopädischen Lattenrostes mit Mittelzonenverstärkung, flexibler Absenkung und Schulter-Nackenwipp-System dürften es ja eher nicht gewesen sein.
Koschutnig 08.02.2010


laut wikipedia
sind Heureiter, Heumanderl, Dieme und Harpfe Synonyme oder zumindetst ganz nah beieinander.
http://de.wikipedia.org/wiki/Harpfe
JoDo 08.02.2010


Synonyme?
Heumandl, Heureiter, Hiefler, Dieme, Heinzen, Hoanzn*) usw. sind alle - mit Ausnahme der Tiroler "Stiefler"**) - mehr oder weniger ähnliche, weil temporäre Techniken der Getreide- und Heutrocknung: 1 sehr lange senkrechte Stange mit Ansätzen ( "Hiefler") bis 3 Stangen wie ein Indianerzeltgerüst.

Die Harpfe hingegen ist ein festes Bauwerk: 2 Steher (heute leider oft aus Beton), verbunden durch Querstangen, mit einer stabilen Eindeckung (heute leider oft aus Blech)
Ist so eine Harpfe leer, ruft sie in mir stets quälende Erinnerungen an qualvolle Turnübungen an der Sprossenwand hervor.
Schönes Harpfenbild aus Sexten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Harpfe
*)"Hoanzn"-Foto:
http://tinyurl.com/gme5k5p
**)"Stiefler"-Bilder:
http://tinyurl.com/jae44j5
http://tinyurl.com/hovjslv
Koschutnig 09.02.2010


Harpfe ganz aktuell
KLEINE ZEITUNG 29.01.2010 um 21:14:
»In der Südtiroler Grenzgemeinde Innichen wurde am Donnerstag von der "Stiftung Harpfe" des Südtiroler Speckriesen Senfter die gleichnamige Zeitschrift aus der Taufe gehoben...
"Mit dem Geld, das der Stiftung zur Verfügung steht, sollen jene Harpfen erhalten werden, die heute noch bestehen", sagte die Vizepräsidentin der Stiftung, Gerda Dolezal-Senfter... Diese Kulturgüter auf den Feldern und Wiesen in den drei Tiroler Landesteilen mit dem Namen "Harpfe" sollen restauriert, die Dokumentation publiziert werden. Stiftungs-Präsident Helmut Rizzoli: "Die Zeitschrift `Harpfe´ will diesen Spuren publizistisch nachgehen [...] Die Menschen sollen ein Gefühl dafür bekommen, dass die Geräte nicht einfach altes Holzgerüst sind, sondern dass die einheimische Kultur ja auch ein bisschen die Mentalität darstellt."
« http://tinyurl.com/ycz4nal
Koschutnig 09.02.2010





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