Thema: Wieder was Kopiertes ... nichtsdestotrotz.

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Wieder was Kopiertes ... nichtsdestotrotz.
14.09.2010 von JoDo

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Der Herr Karl(-Heinz) - Edition 2020

http://mein.salzburg.com/blog/satire/2010/06/der-h...

Von Helmut Schliesselberger am 4. Jun 2010 um 06:01

Mir brauchen Se gar nix d'erzählen . . . De Art von Geschäften kenn i scho do . . . Se san a junger Mensch . . . i war auch ein junger Mensch . . . aber damals war eine andere Zeit. I war in Ihrem Alter scho der „Herr Karl-Heinz", der „Herr Landeshauptmann-Stellvertreter".

 Es war eine unruhige Zeit, man hat nie gewusst, welche Partei die stärkere ist. Man hat sich nie entscheiden können, wo man eintritt. I bin dann halt für die Blauen auf Bundesebene politisiern gangen. Bin i Finanzminister worn. Dann bin i ummi zu die Schwarzen. Dort bin i a Finanzminister worn. I war ja immer eher unpolitisch. Aber a bissl a Geld is z'sammkummen, net? I man, der Euro hat damals no an Wert g'habt, des muss ma ihm lassen . . . aber er war legal net zum derwischen.

Man hat sich ja bemüht, die ganzen Kanzler . . . wias' da warn . . .   der Kli . . . der Schü . . . der Gus . . . der Fay . . . is ja wurscht. Aber beim Fabios . . . da hat's Persönlichkeiten geben: Mensdorff Burli, Meinl Lulli, Elsner Helmerl, Berlin Dillo, Sechzehner-Plech Ernstl, Netzwerker-Meischi. Is Ihna des a Begriff? Ah naa - Se san ja jung. Sie wissen ja nicht, was New Economy war, echte Goldgräberstimmung. So a Hetz wie damals hamma nie mehr g'habt . . . bei da Homepage . . . bei da Bu- wog . . .  bei da Meinl-Bank . . . bei da Hypo . . . beim Privatisiern. Existenzen wurden damals aufgebaut, Geschäfte privatisiert, Häuser, Tabakwerke. I hab nur 's Ministerium g'führt. Andere san reich worn. I war Opfer der Optik. I war Idealist. Wissen S', dass de mi fast einsperren hätten lassen? Da san Sachen g'schriebn worn . . . da ham's mir vurg'worfen mit de Konten in Liechtenstein . . .  Wissen S', was des is, a Konto in Liechtenstein? Also des is a Bankangelegenheit, des kann i Ihna als Laien net so erklären.

 Es war eine schreckliche Zeit. Ich hab mich erst langsam aus die Wunden, die mir meine Ministerschaft geschlagen hat, erholt. ÖVP-Chef kennt i heut sein, ohne diese Optik. I woa sehr oft hocknstad. Des können S' Ihna gar net vurstelln, den Lebenskampf, wia i ihn hab führen müssen! Sogar g'heirat hab i. Sie war älter, Sie versteh'n, aber eigentlich no a ganz a fesche Frau . . . i maan, stattlich. G'wohnt hat's in Kitz und in an Penthaus. I hab ihr den Haushalt g'führt, kocht, alles in Ordnung g'halten.  G'lebt hamma offiziell von da Schwiegermutter. Am Sonntag samma manchesmal nach Capri g'flogn. Sie hat dort so a Siedlungshäuserl g'habt, da san ma g'sessn, ham in d' Sun aussigschaut und ham uns denkt: Andere Leute ham das nicht.

 Dann war Finanzkrise, Griechenkrise, Eurokrise und bald is eh der HC als Kanzler kommen. Hat er mi ang'rufn . . .  mit seine blauen Augen. I hab ihn extra in mei Penthaus g'führt zum Herrgottswinkl . . . hab's Haiderbild packt, um d' Erd g'haut, drauf umanandtrampelt, hab's Schüsselbild packt, um d' Erd g'haut, drauf umanandtrampelt. Hat er g'sagt, magst Finanzminister werden? Und is gangen.

 Bin i wieder Finanzminister worn. Da hat's auf amal wieder Persönlichkeiten geben: Sechzehner-Plech Ernstl, Meinl Lulli, Bakschisch-Hocheggerl, Netzwerker-Meischi. Echte Goldgräberstimmung. Hamma wieder a Hetz g'habt beim Privatisieren . . . Bundesimmobilieng'sellschaft . . . OMV . . . Telekom . . . wos halt no da war. I hab nur' s Ministerium g'führt. Andere san reich worn. I bin ein Opfer. I bin Idealist . . . Wissen S', dass de mi jetzt wieder fast einsperren wollen? Da wern Sachen g'schriebn . . . da werfens mir vur, mit de Konten auf die Caymans . . . Wissen S', was des is, a Konto auf die Caymans? Also des is a Bankangelegenheit, des kann i Ihna als Laien net so erklären.

  I schlaf guat. Net immer natürlich . . . Manchmal, wann i so dalieg, hör i die Polizei vorbeifahren mit'm Arrestantenwagen . . . tatüü . . . dann denk i ma nur: Karl-Heinz, du bist's net . . . Aber i bin heut immerhin so weit, dass i sagen kann, man hat sein politisches Leben nicht umsonst gelebt.

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