30.12.2007 von JoDo
Thema: Neues Wort: Knödelsocken
30.12.2007 von JoDo
30.12.2007 von JoDo
Gerade haben mich meine Kinder mit einer Wortkreation beglückt, die mir bisher unbekannt war: die schon erwähnten KNÖDELSOCKEN. Und zwar handelt es ich um folgendes: Beim Sockenzusammenlegen gibt es verschiedene "Schulen". Während bei der einen die Socken paarweise übereinander- und dann zusammengelegt werden, stopft die andere den einen Socken halb in den anderen hinein und zieht den Rest dann außen drüber. Das Ergebnis: obiges Wort. Ist das was Neues, oder kennt das eh a jeder?
31.12.2007 von Halawachl
Hab's noch nie gehört, aber es klingt äusserst adäquat.
Und: es ist eine alte Sprache - die braucht neue Wörter! Hlw.
31.12.2007 von Weibi
Hab dieses Wort auch noch nie gehört, aber, wie Halawachl sagt, es klingt adäquat.
Ich benütze die Gelegenheit, um eine allgem. Frage aufzuwerfen.
Ein ehemaliger Chef kritisierte des Öfteren meine Wortauswahl in Briefen mit der Behauptung, dass es diese Worte gar nicht gäbe. Nachdem die deutsche Sprache ja hauptsächlich aus zusammengesetzten Nomen besteht, hatte ich da offensichtlich nach Lust und Laune jongliert und alles zusammengesetzt, was Sinn machte und genau das ausdrückte, was ich sagen wollte.
Eines Tages platzte mir der Kragen und ich sagte ihm, dass die deutsche Sprache eine lebendige Sprache sei und was es nicht gibt, könne ja noch erfunden werden (was er auf’s Heftigste verneinte).
In Spanien gibt es eine “Real Academia de las Letras” (österr. Pendant “Akamademie der Sprachwissenschaften"?), die setzt sich, ich denke 1x pro Jahr, zusammen um zu debattieren, welche Wörter man neu ins Wörterbuch aufnehmen soll. Würde nichts Neues “erfunden” werden, hätten diese Herren ja gar keine Arbeit!
Ist meine Meinung, aber was meint ihr dazu? Bis zu welchem Grad kann/darf man die deutsche Sprache bereichern (oder verunstalten, je nachdem, wie man’s sieht)?
31.12.2007 von JoDo
Na freilich wurde und wird immer Neues erfunden!
Den "Erklärungsbedarf" und die "Nulllohnrunde" und ... - auf Knopfdruck will mir nichts Gscheiteres einfallen - hat es ja vor gar nicht allzulanger Zeit noch gar nicht gegeben. Entscheidend ist natürlich, ob das Wort "greift", oder ob es an der gesprochenen Realität vorbeigeht.
31.12.2007 von Russi-4
Irgendwo müssen die Wörter ja herkommen. Die guten und griffigen bleiben erhalten und die anderen verschwinden wieder. Übrigens gefällt mir das "Nullwachstum" auch ganz gut. Passt zwar hier nicht mehr ganz rein aber "suboptimal" ist sowieso mein Lieblingswort. Das kann man in Diskussionen wunderbar verwenden um "schlecht" zu vermeiden
Und die Knödelsocken gefallen mir gut, ich mach das auch so und hatte bis jetzt kein Wort dafür (welches mir allerdings auch nicht wirklich gefehlt hat )
Gruß Russi
31.12.2007 von system02
Ja, Kinder sind da sehr kreativ!
Meiner damals ca. 3jährigen Enkelin fiel die Bezeichnung für einen grünen Paprika nicht ein, also nannte sie ihn "Spinatapfel".
31.12.2007 von JoDo
Der Spinatapfel ist sofort gekauft! Große Klasse, Kompliment ans Enkerl.
Und "Weibi" möchte ich ermuntern genauso weiterzumachen, wie bisher.
Der Vorgesetzte hat ja keine Ahnung von nix. Es gibt keine Wörter, die´s nicht gibt! Wenn sie passen, verständlich sind und dem Gedachten Ausdruck verleihen, dann willkommen. Grad neulich hab ich von einem ausgesprochenen wortschöpfenden Schriftsteller gehört. War´s der Felix Mitterer, oder ist eh fast ein jeder Kreative in der Richtung unterwegs?
24.04.2008 von JoDo
Gerade lese ich was über William Shakespeare:
" ... Es gab zu Shakespeares Zeit eine große Freiheit der Sprache, was man schon an der Tatsache erkennt, dass er seinen eigenen Namen nicht immer gleich schrieb. Und es war viel eher als heute möglich, neue Wörter zu erfinden, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab. Shakespeare erschuf mehr neue Wörter als jeder andere englische Dichter und bereicherte so seine Sprache in überwältigender Weise. Viele Wörter, die heute ganz alltäglich sind, wurden zum ersten Mal in einem seiner Stücke verwendet. ... "
24.04.2008 von Weibi
In einer Bar hab ich mal gesehen: "There is no beer like Shakesbeer".
Toll, was? Ob der gute William seinen Namen auch mal so geschrieben hat? Ich würde jedoch jedem davon abraten, sein Bier zu schütteln! - besser gerührt!
lG, Weibi