Kommentare (5)
Mankei
Katze ,Bär und Affen
ist ein top Eintrag, aber da müsste man den gesamten Jagdprüfungebehelf (Lehrbuch für die Jagdprüfung) hineinschreiben.
gloife 17.04.2008
nur 's mandl?
mir ist der mankei nur als männchen der murmeltiere bekannt... (aber ich bin in sachen zoologie zweifelsfrei ein nackerpatzl.) ich hielt auch immer eine enge verwandschaft zwischen "mankei" und "mangge", "manggerle" etc. für naheliegend. letztere bedeuten ja wiederum "männchen".
Strangale 17.04.2008
Angeblich stammt das Wörtchen bzw. die Form "Mankei" aus dem Berchtesgadner Land (
das Mankei, die Mankein, vgl.
Mankerl),
‚Mankei' - das ist das berchtesgardener [!] Dialektwort für ‚Murmeltier'. Es gibt die Vermutung, dass das Wort mit dem englischen Wort ‚monkey', was Affe bedeutet, zusammenhängt, aber viel wahrscheinlicher ist ein Zusammenhang mit dem Dialektwort ‚mankeln', also heimlich miteinander verhandeln, da sich die Murmeltiere durch Pfeifen ganz schnell miteinander verständigen, wenn Feinde kommen.
source: „Wir in Bayern“, Bayerischer Rundfunk
"Mankei" ist aber auch schon lang im Land Salzburg beheimatet,
Heimatkunde:
Das etwa 50 cm große Tier, im Dialekt auch „Manggei“ oder "Mankei" genannt, zählt zu den Tieren im Nationalpark Hohe Tauern. Es lebt auf Almen und Matten auf sonnigen, tiefgründigen Böden, die ausgedehnte Baue ermöglichen.
source: SALZBURGWIKI
Jetzt aber ist "Mankei" offenbar ein Modewort geworden, das nun auch an Orten zu finden ist, wo man's früher nie gehört hat, und so wird es auch von Leuten verwendet, die damit nur schlecht umgehn können:
Murmeltiere / Mankei an der Großglockner Hochalpenstraße (SN, 10.6.13)
Mankeis, Murmandl & Co im Focus. (mein Bezirk Telfs, 5.9.15)
Wie war doch gleich der Plural?
Es sitzt a Jager am Pfundnsee,
Der hat auf d' Mankein 'paßt,
Er schaugt auf d' Röhrn manchi Stund,
Wo ihm halt 's Mankei kemma kunnt.
source: Franz v. Kobell , „Die Teuflsmühl am Pfundnsee“ in
„Gedichte in hochdeutscher, oberbayrischer und pfälzischer Mundart“,
( München 1841)
Der Funtensee (so schreibt auch Kobell den "Pfundnsee" in späteren Ausgaben seines Gedichts) ist ein Karstsee im Gebirgsmassiv des Steinernen Meeres im Nationalpark Berchtesgaden. Durch den See verlief zeitweise die Grenze zwischen Bayern und Salzburg. Dies war vor 1810 und von 1816 bis 1818 der Fall, zwischenzeitlich gehörte das Herzogtum Salzburg vollständig zum Königreich Bayern.(Wikipedia-Wissen)
Pernhard 17.11.2018
Deutsche Literatur:
Fritz Bley (* 1853, Quedlinburg - 1931 Berlin):
die Jagdzeit ist nur vom ersten September bis fünfzehnten Oktober. In Bayern wird die auch streng gehalten, und die Mankei'n, wie man die Murmentl'n dort nennt, werden da auch sehr gehegt.
source: Fritz Bley, "Murmentl-Sepp" (1923)
Franz von Kobell (München, 1803 -1882):
Murmelthierjagd. Mankei-Passen.
Es war Anfangs Oktober im Jahre 1840, als ich am Funtensee an der Grenze des steinernen Meers zum erstenmale auf ein Murmelthier oder Mankei, wie sie im Berchtesgadenschen heißen, zu Schuß kam. [...]
Außer dem Berchtesgadner Gebiet finden sich in Bayern keine Mankei'n mehr bis jenseits des Lechs in den Immenstadter Gebirgen [...] Nach einer Beschreibung von Salzburg von 1703 war damals in Hellbrunn auch ein Mankeipark, worin sich gegen 100 Mankei'n befunden und ihre Baue gehabt haben sollen.
source: Franz von Kobell, "Wildanger" (1859)
Paul Heyse (* Berlin 1840-1914, München ) lässt auf einer Alm am Watzmann einen Burschen namens Phrygius "in reinster Gebirgsmundart" mit einem Baron aus Franken sprechen:
Es giebt viel Gemsen drüben im Warteck, und höher hinauf Mankei'n, wenn Euer Gnaden grad einmal eins schießen wollten
source: Paul Heyse “Auf der Alm“ (Neue Novellen 1862, Gesammelte Novellen, Band 6 BoD 2015)
Pernhard 17.11.2018
So gelangt das Mankei auch in einen KÄRNTEN-Reiseführer:
Das Mankei (alpenländisch [!] für Murmeltier) oder
Muamale oder
Murmele, wie es in Kärnten auch [!!] genannt wird...
source: KÄRNTEN-Reiseführer, Michael Müller Verlag Erlangen 2016
- Kärnten als Einwanderungsland für Sprach-Migranten durch Schlepper aus Deutschland?
Eindeutiger ist die sprachliche Lage hier:
Das bekannteste Charaktertier der offenen alpinen Grasheiden ist wohl das Murmeltier, im Volksmund liebevoll „Mankei" (Salzburg) oder „Murmele" (Tirol, Kärnten) genannt.
source: Hans Peter Graner, Nationalpark Hohe Tauern (2004)
Koschutnig 18.11.2018